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Im neuen
Zyklus Gegenstück von Christian Bussenius geht es sehr häufig um
Paare: Das sommerliche
Nachtbad eines jugendlichen Paars, das kurz davor ist, sich zum ersten Mal
mit den Fingerkuppen zu berühren. Ein Duell zwischen zwei Männern,
bei dem nur ein Mann schießt und der andere sich erschießen lässt.
Ein Mann und ein Bär. Letzterer hat den Blick gesenkt und ist als unwildes
Raubtier fast menschlich und ganz mit sich selbst beschäftigt, dargestellt.
In früheren Bildern, thematisierte Christian Bussenius häufig Giganten
der Technologie wie Raketen, Züge – pries jedoch nicht wie im Futurismus
deren Geschwindigkeit und Macht, sondern entschleunigte diese High Tech-Sinnbilder
machte sie überschaubar und umgänglich. Verfährt er nun auch
ähnlich mit dem Mann, dem einst überlegenen Geschlecht, indem er
ihn passiv, handlungsunfähig und schüchtern zeigt? Die Orte sind
unbestimmt, die Gegenstände und Personen fantastisch und utopisch. Immer
wieder tauchen Feen oder andere Wesen auf, die davon zeugen, dass das Geschehen
nicht in dieser Welt spielt, sondern in der Fantasie des Künstlers. Die
Landschaften gehen teilweise in Farbflächen über, in brillante Sonnenuntergänge
und untermauern die Worte des Malers, dass die Figuren und Gegenstände
reine Bildgegenstände sind und es ihm hauptsächlich um das Medium
gehe und nicht darum, Geschichten zu erzählen. So sind es eher Momentaufnahmen,
Gesten, Stimmungen, die auf den Bildern dargestellt sind und das Ziel verfolgen,
das zu zeigen, was Heinrich Heinrich auch den „Weltriß“
nannte – nämlich aus der persönlichen Geschichte zu greifen,
aber die universelle Seele zu erreichen.
Lu Potemka 2011
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Christian
Bussenius: Hyberkinetisches Landschaftsbild. 2009. 140 x 180 cm |
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