rosa pause marek brandt
Marek Brandt . Rosa Pause . 100 x 70 cm . C Print 2015 . from the Serie: JVA Magdeburg
Marek Brandt "Arrêt"
Video + Sound & Fotografie

02. 07. Vernissage, 7pm

Exhibition: 03. 07. - 01. 08. 2015

Marek Brandt - „Arrêt“

Marek Brandt arbeitet im Bereich Fotografie, Video und Sound. Am bekanntesten ist sicher die serielle Arbeit „Musik für Tiere“, für die der er durch die Welt reist, um Konzerte für (symbolträchtige) Tiere in den jeweiligen Ländern und Städten zu geben, wobei er musikalisch auf die Tierart eingeht.
Es existieren aber auch andere Themen und Serien von denen zwei in der neuen Ausstellung „Arrêt“ zu sehen sind: Es geht einerseits dokumentarfotografisch um „Absolute Systeme“, in denen eigene Regeln und Gesetze herrschen, in diesem Fall zeigt Brandt ein Gefängnis – die JVA Magdeburg – die nach Räumung des Gefängnisses persönliche Bilder und Sprüche der Häftlinge an den Wänden hinterließ, die er ebenso einfing, wie die beauftragten Wandbilder, die den Aufenthalt in diesem Gefängnis „verschönern“ sollten, aber auch Elemente der Kontrolle, die die Atmosphäre unweigerlich bedrückend werden lassen und dem Ort seine Neutralität nehmen. Umgekehrt zeigt Brandt aktuell in der JVA Magdeburg das Video „11617“ aus dieser Reihe, in dem er in einer russischen Kaserne Porträtaufnahmen von Soldaten, die fast noch Kinder waren, zeigt, und diese Porträts ineinander laufen lässt, sie mehr und mehr zu einem Gesicht verschwimmen lässt, bis sie eins sind. Hier liegt der Fokus auf der Austauschbarkeit der Individuen in Absoluten Systemen und einmal mehr fotografierte er auch dort die von den Soldaten gestalteten Wände, die von kitschigen Paradiesvorstellungen bis hin zu einer heruntergerissenen Europakarte reichen, die fast die Ästhetik einer Collage annimmt.
Eine weitere Arbeit bei Potemka – ein Video mit dem Titel „Untitled (Saarbrücken) – widmet sich den „Lost Spaces“ – einem verlassenen Bürogebäude. Stärker noch als in dem thematisch verwandten Video „Untitled (Uni Leipzig)“, das im September zum Tag der Industriekultur im Monopol in Leipzig gezeigt wird, lädt er die leeren Innenräumen gespenstisch auf, fast als lebten Geistwesen in ihnen. Marek arbeitet zum ersten Mal auch mit Text und kaum hörbaren Worten, um die Gebundenheit zu dem Ort ausdrücken („I have to stay here!“). Der Raum ist nicht begebar, er ist abgeschlossen und soll, so Brandt, unterstreichen, dass er auch an diesem Ort, ähnlich einem Gefängnis, nur entweder drin oder draußen sein kann.
Lu Potemka

Exhibition View . Photos

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