Hing Jin-Kim Soul Painting
Hong Jin Kim: Soul Painting, Tusche auf Papier, 31 x 30 cm
Soul Painting

Hong Jin Kim (Kor)


Organisator/Curator: Seung Ho Kim (Korea)

Opening: Fr. 23. Oktober 2015, 19 Uhr 
Exhibition: 24.10. - 21.11.. 2015, Mi-Sa 15-20 Uhr




Vita:

1961 in Seoul geboren
1980-84 Studium der Bildhauerei in Seoul an der National University
2005 Diplom der freien Kunst an der HfK, Bremen bei Prof. Fritz Vehring
2006 Meisterschüler der freien Kunst an der HfK Bremen bei Prof. Fritz Vehring

lebt und arbeitet als freier Künstler und Professor für Kunst an der Changwon National University in Changwon (Kor)


Einzel-Ausstellungen


2010 Etwas, das sich selbst einholt, Atelierhaus roter Hahn, Bremen
2012 Das Paradox II, die Lebensfähigkeit, Galerie Sohn. Berlin
2012 Ant Huee, Galerie The Chai, Pajoo, Korea
2014 The Black Conciousness 2, Dongsidae Gallery, Kyoto, Japan
2015 Material und Imagination I, Cangwon University Gallery, Korea

Projekt

2001-03 Wir bauen eine Stadt France, Atelier 49 Vallauris - Oldenberg, Deutschland - Lage, Westphälisches Industriemuseum
2002 Ein Fest für John Cage, Bremen
Das Lied von 109 Perlen, Hochschule Galerie




Soul Painting:

Das Fundament meiner Arbeit besteht aus der Beobachtung, des Inneren, des Selbst und dessen Kontrolle, bzw. der äußeren Handlung durch Exaktheit, Klarheit und prägnanten, anschaulichen Entscheidungen.
Ich bezeichne sie als Soul Painting. Meine Bilder sollten nicht nur rezipiert werden, sondern ich will den Betrachter auch aktiv zum Mitwirken animieren. Er soll diese Art von Malerei nachvollziehen und nachmachen. 
Ausgangspunkt für die Entwicklung meiner Malerei war die zufällige Bekanntschaft mit einem an Alzheimer erkrankten Menschen, Ich war damals 30 Jahre alt und entschied ihn in Malerei zu unterrichten. 
Dabei ging ich von den geometrischen Grundformen aus. Der Kreis, der im Orient für Wasser steht. Das Dreieck, das Feuer symbolisiert, die polygonale Form, Entsprechung für das anorganische oder metallische, das Quadrat, Sinnbild für die Erde und die Kombination der einzelnen Formen.
Es ging um das Erkennen von kleinen Abweichungen einerseits, der Drehung der Formen in andere Winkel aber auch Methoden, wie ich einen perfekten Kreis zeichnen kann. Ziel ist den Geist in einen Zustand absoluter Konzentration zu führen. 
1. Zunächst ortet man den Mittelpunkt eines Papiers und markiert ihn als Punkt. Die Kontrolle über die Genauigkeit des Mittelpunkts erfolgt mittels der wiederholten Drehung des Papiers um 90 Grad.
2. Ein kleinstmöglicher Kreis wird um den markierten Mittelpunkt gezeichnet.
Bei jedem einelnen Moment des Zeichnens vergewissert man sich seiner Handlung und Absicht zur Generierung eines Kreises. Der Vorgang des Malens ist stets mit Bedacht im Uhrzeigersinn durchzuführen. 
3. Nachdem man das Gesamtbild in Augenschein genommen hat, dreht man den Bildträger um 90 Grad und setzt erneut an. um einen weiteren Kreis zu zeichnen - in geringstmöglichen Abstand zum vorherigen Kreis. Stellt man eine Abweichung fest, malt man diese Stelle mit mehr Konzentration nach. 
4. Der Bildträger wird wieder um 90 Grad gedreht. Der oben beschriebene Vorgang wird wiederholt.
5. Man wiederholt diese sich selbst regulierende Methode solange, bis die Kreise den Rand des Bildträgers erreichen. 
6. Nachdem ein Kreis auf diese Weise entstanden ist, agiert man nun im Widerspruch zu der anfänglichen Absicht, indem man mit Punkten oder Linien auf dem Papier frei zeichnet, um die aufgestaute innere Spannung abzubauen. 
Ein Anfänger braucht für ein DIN A4-Blatt 3 bis 4 Stunden.
Diese Art zu zeichnen führt zu einer sehr bewussten Innensicht des Selbst und zu einer nie zuvor erlebten Veränderung des Geistes. 

Hong Jin Kim





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