Nils Franke: 10. Januar - 14. Februar 2015 Sonderöffnungszeiten während des Galerie-Rundgangs 10.01.2015, 11-20 Uhr Special Opening Times during the Gallery weekend/Leipzig 10.01.2015, 11am - 8pm |
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Nils Franke: Vergoldete Tiefe
Nils Franke, 1981 in Radebeul in Sachsen geboren, machte sein Malerei-Diplom an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und seinen Meisterschüler bei Peter Bömmels an der HfBK Dresden.
Der Ausstellungstitel „Golden Valley“ spielt auf die Höhen und Tiefen des Lebens an und veredelt die „goldenen“ Tiefen, Nils Franke spricht auch von der „Melancholie als gefeierte Depression.“ Seine Malerei steht formal zwischen Fotorealismus und altmeisterlicher Malerei – ohne dass sie streng zugeordnet werden kann, denn es handelt es sich nicht um eine pure Übertragung des Abbildes auf die Leinwand, sondern vielmehr um eine Interpretation, die surreale, nostalgische, ironische, kitschige Züge besitzt. Die Ästhetik seiner atmosphärisch aufgeladenen Vorlagen erinnert mehr an vergangene Fotografien, als an eine Reproduktion der Gegenwart und der Grad seines Realismus weicht von der Leipziger und der Dresdner Schule ab. Seine - vor allem in Kombination mit Kinderdarstellungen – bizarren, horroresken Stimmungen sind auffällig. Die Darstellung von Kindern spannt ja per se eine breite Projektionsfläche auf, von der psychoanalytischen Befragung der eigenen Kindheit, bis hin zum Beschützerinstinkt gegenüber den eigenen Kindern, oder das Kind an sich, das jenseits von „Gut“,„Böse“ oder einer vorherrschenden Moral instinkthaft das eigene Wesen lebt und nicht zuletzt die seelische und körperliche Bedrohung des Kindes durch die Überlegenheit und Täterschaft Erwachsener.Ein wiederkehrendes Motiv sind zudem die Fliegen, die er häufig malt, oder als „Ornament“ auf seine Rahmen klebt. Er bezeichnet sie als "Edelsteine der Lüfte.“ Und erklärt dies näher: „In der Sonne funkeln sie und ihre Flügel haben bei näherer Betrachtung eine wunderschöne grafische Ästhetik.“ Sie knüpfen an ein weiteres stilistisches Element das nicht nur mit Kafka in Verbindung tritt, sondern ganz bewusst mit dem Element des Ekels spielt. Ein leichter Hauch des Ekels ist auch ein Stilmerkmal des Bildes „Arielle“ (nach der Andersen/Disney-Meerjungfrau benannt), denn neben Arielle liegt als Requisit ein alter klebriger Fisch, der erst bei näherer Betrachtung zu erkennen ist. Ob Fisch oder Fliege, ob Ekel oder Horror, Nils Franke ist einer Neo-Décadence verpflichtet, in der es ihm nicht um die Wiedergabe von Alltag, harter Fakten und Natürlichkeit geht, sondern um Ästhetizismus und Künstlichkeit. Lu Potemka |
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Potemka
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