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Franziska Güttler
2092 (Malerei)
Vernissage: 23. Januar 2021 . 13h
Ausstellung: 24. Januar - 20. Februar 2021
Liebe KunstfreundInnen, Liebe SammlerInnen, Liebe KünstlerInnen und KollegInnen von der Kunstgeschichte,
Natur ist das Grösste, Schönste und Erhabenste, was es gibt, Inklusive uns Menschen Selbst.. Aber danach kommt gleich die Kunst. Sie ist das vom Menschen erschaffene Wunder. Ohne Kunst ist es als würde man der Welt das Spektrum aller Farben rauben und deshalb geht es in der Galerie Potemka trotz des Lockdowns weiter. Wir wollen dazu beitragen, dass uns alle Farben erhalten bleiben und sich die Welt wie wir sie kennen allenfalls zu einem noch schöneren Ort entwickelt.
Die Ausstellung wird zunächst digital und über das Schaufenster stattfinden. Wir hoffen dass eine direkte Begehung zumindest gegen Ende des Ausstellungszeitraumes möglich ist, Bei Interesse schicke ich gerne Angebote und solange es die aktuellen Verordnungen zulassen sind auch individuelle Termine in der Galerie möglich. Bitte passt auf euch auf ! Bewahrt den Glauben an das Gute, Wahre und Schöne !
HIER DER LINK ZUM VIDEO ONLINE RUNDGANG
https://youtu.be/3JQu6DwI1G0
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2092
In der Ausstellung 2092 wird die Zeit vorgespult in ein Utopia in der die Ängste, Sorgen, Pandemien, Kriege... überwunden sind und die Weltbevölkerung in friedlicher Koexistenz zusammenlebt. Die Ausstellungsidee entsprang einem Traum:
„so oder so
Einmal habe ich von einer Flaschenpost geträumt, die über das Meer durch die Jahrzehnte in die Zukunft reist. Sie wird an eine Küste im Jahr 2092 gespült und dort gefunden. In dem Traum gin- gen und standen da undeutliche Figuren und haben die Flasche an einem dunstigen Strand geöffnet. Heraus kamen keine geschriebe nen Botschaften, sondern Geräusche und Bilder. Plötzlich sahen die Figuren im Traum ganz deutlich aus, einer hatte eine grünglänzende Jacke an. Es fing an zu regnen. Dann bin ich aufgewacht.“ (Franziska Güttler)
Im Gespräch mit der Künstlerin keimte auch die Hoffnung auf, die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts mögen 2092 eine Rückbesinnung erleben, schließlich hat das Jahrzehnt kulturell jede Menge zu bieten: Die noch authentische Loveparade mit der Clubkultur, elektronische Musik, auch der Rock wurde durch Bands wie Nirvana reloaded und bekam ein neues Gesicht. Der Film begann mit Pulp Fiction Genres zu remixen, und fand einen cleveren Umgang mit Vergangenem, der auf alle Gattungen der Kultur überschwappte. Nicht zuletzt endete das Jahrzehnt im Bereich der Bildenden Kunst besonders überraschend mit einem fulminanten Comeback der Malerei. Wie ein Mantra wurde ihr Abgesang ein Jahrzehnt lang wiederholt, so dass ihre Wiedergeburt für alle Teile der Kunstwelt (außer jener der MalerInnen) ein Schockmoment darstellte, der in Folge als accident heruntergespielt wurde. Statt zuzugeben, dass Malerei nach wie vor lebendig ist und es nicht anders geht, als alle Medien nebeneinander existieren zu lassen, wurde fortan auf eine Spaltung zwischen „Marktkunst“ und „Biennalenkunst“ gesetzt. Eine Durchbrechung wurde nur durch Kuratoren möglich, die Menschen der Zukunft waren, also Kuratoren 2092.
Franziska Güttler studierte an der HGB in Leipzig und an der HfBK in Dresden Malerei, zwei Schulen also, die an diesem Comeback der Malerei maßgeblich beteiligt waren. Ihre Bilder sind selbstredend. Die Farben haben eine sehr feine und harmonisch abgestimmte Farbskala. Zuweilen können Bezüge zu Chagall gezogen werden, auch in einer subtilen Hinwendung zu sakralen Themen. In dieser Ausstellung allerdings wird das Paradies mannigfaltig aufgerufen in undefinierten Räumen, Interaktionen, im Tanz, in der Tierwelt und dem Glauben. Vom Leben bis zu den Kunstgattungen, von Videoreportagen in fremder Sprache mit überlangen Aufnahmen von öden Steppen, bis hin zum Ölgemälde mit goldenem Rahmen, vom Stall mit der Krippe bis zum White White Cube: 2092 gilt endlich die Erfüllung einer Utopie, die sich in der Umsetzung eines ehrlich gemeinten all is possible offenbart.
(Lu Potemka) |
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